144. Kapitel

Die Braut sah etwas wie eine Bischofsgestalt, in Skapulier gekleidet und in einem Hause stehen, das mit Schmutz von den Straßen bespritzt war. Das Dach dieses Hauses drückte fast auf das Haupt dieser Person herunter. Und schwarze Neger, mit Haken und anderen schaden bringenden Werkzeugen versehen, umgaben das haus, aber, sie konnten die betreffende Person nicht berühren, obwohl sie ihm großen Schrecken einjagten.

Und da hörte ich eine Stimme, die zu mir sagte: „Dies ist die Seele des Papstes, den du kanntest. Das Haus bezeichnet seine geistliche Vergeltung. Denn er behandelte ein paar weltliche Dinge, und deshalb ist seine Vergeltung noch nicht leuchtend klar, so lange er im Fegefeuer geläutert und durch Geistliche Gebet und durch Gottes Liebe reingewaschen wird.

Dass das Dach beinah sein Haupt niederdrückt, das ist ein Zeichen für ein Mysterium, denn das Dach bezeichnet die Liebe zu Gott. Sie ist umso größer, je weiter und mehr die Seele für das Geistliche und den Eifer für Gott aufgeschlossen ist. Aber weil dessen Seele vor Liebe zu einigen weltlichen Dingen brannte und am liebsten ihrem eigenen Willen folgte, deshalb ist das Dach, das für Gottes Auserwählte hell und hoch ist, niedrig für ihn, bis es durch das Blut von Gottes Sohn und die Vermittlung des himmlischen Hofes erhört wird.

Dass die Seele mit einem Skapulier bekleidet ist, das ist ein Zeichen dafür, dass er das Leben der Mönche zu befolgen suchte, wohin ihn seine Berufung zog, aber er bemühte sich nicht so sehr, dass er denen als Beispiel hätte dienen können, die sich vervollkommnen. Aber nun ist es dir erlaubt, drei Dinge von den Taten zu wissen, die er in seinem Leben getan hat, und für die er jetzt Strafe leidet.

Das erste ist, dass er Gott und seinem Gewissen gegenüber ungehorsam war, worüber er Reue und Gewissensbisse spürte. Das Zweite ist, dass er manchen aus weltlicher Liebe Dispens ereilte, indem er seinem eigenen Willen folgte. Das dritte ist, dass er etwas unterließ, um Leute nicht zu verletzen, die er gern hatte, die er aber hätte zurechtweisen können. Du sollst aber wissen, dass diese Seele nicht zu denen gehört, die zur Hölle hinab gefahren sind, und auch nicht zu denen, die von den schwersten Fegefeuerstrafen betroffen sind, sondern zu denen, die täglich näher zur Schau der Majestät des allmächtigen Gottes eilen, um seine Gnade zu genießen.“