76. Kapitel

Während die Braut (Birgitta) in einem Dorf zu Gast war, geschah es, dass ihre Kleider und die von ihren Bediensteten verbrannten. Als sie betete, sprach Christus zu ihr und sagte: „Es steht geschrieben, dass der Vorgesetzte der Köche den Tempel in Jerusalem in Brand steckte. Wer ist dieser Vorgesetzte, wenn nicht die, die eher die Genüsse des Fleisches suchen, als die Bitterkeit meiner Pein? So suchst und erträgst du bei deinem Dienstvolk schöne Gesichter und schöne Kleider, aber du tadelst nicht ihre Sitten, damit du ihnen nicht schwierig erscheinst.

Deshalb ist jetzt der Schaden passiert, den du siehst, damit du verstehst, dass es zur Vollkommenheit nicht ausreicht, sich selbst zu berichtigen, sondern auch andere und zuallererst das Dienstvolk zu solchen Dingen und zu einem tugendhaften Leben zu ermahnen. Denn was du selbst berichtigen kannst, es aber aus zeitlichen Gründen unterlässt, oder um dich bei anderen beliebt zu machen, das wird dir zum Gericht und als Sünde angerechnet.

Du sollst außerdem wissen, dass der, der in diesem Hause wohnt, in zweifacher Weise sündigt. Erstens durch Irrglauben, denn er glaubt, dass alles vom Schicksal, d.h. vom Zufall und Glück, regiert wird. Zweitens gebraucht er Zaubersprüche und gewisse teuflische Worte, damit er viele Fische im See fangen kann. Und da er zu deinen Untergebenen gehört, sollst du ihn mit Worten ermahnen, dass er seine Vernunft zum Fang gebraucht und sich bessert. Sonst wirst du mit deinen eigenen Augen sehen müssen, dass der Teufel, dem er dient, Macht über ihn gewinnt.“

Er hörte die Ermahnung von Christi Braut, aber verschmähte sie. Man fand ihn dann plötzlich tot im Bett mit dem Hals nach hinten.