54. Kapitel

Der Herr sprach zur Braut über den oben genannten König und sagte: „Es steht geschrieben, dass der Engel sich gegürtet dem Tobias zeigte, als dieser reisen wollte. Dies deutet auf einen gerechten Menschen. Der Mensch, der die Vergebung seiner Sünden gewinnen will, muss sich seiner Sünden nämlich durch Reue und ein Sündenbekenntnis entledigen und sich mit guten und keuschen Worten und Taten umgürten.

So soll dieser König handeln. Er soll nämlich sein ganzes Verhalten ändern, ehe er die Welt verlässt, und sich vornehmen, alle frühere Leichtfertigkeit abzulegen, so dass er nie mehr seine Lust daran findet. Es ist ja schändlich, dem besten Herrn zu versprechen, seinem guten Beispiel zu folgen, und dann von neuem dem schlechten zu folgen.

Als Davids Diener schändlich ihren Bart rasiert und ihre Kleider verkürzt hatten, konnten sie das irdische Jerusalem ja nicht betreten; nein – bis sie ihre Kleidung verbessert und ihren Bart wieder hatten wachsen lassen, mussten sie am Ort der Trübsal und der Schmach verbleiben. Wie viel mehr sollte ich, Gott, der schöner und stärker ist als dieser David, nach dem Schönen bei den Menschen suchen.

Ich will also nicht, dass sie verkürzte Kleider wie Gaukler tragen oder weibliche Manieren haben, wie weibische Männer. Stattdessen gönne ich den Menschen das, was nützlich und ehrbar ist, so dass sie gekleidet sind, wie der Nutzen es erfordert, und sich ehrbar benehmen, so dass es zu meiner Ehre dient, und dass sie bereit sind, Rechenschaft vor mir abzulegen, wenn es mir gefällt, sie aus der Welt abzuberufen.