110. Kapitel

Als die heilige Birgitta von der heiligen Stadt Jerusalem zurück nach Rom reiste, überließ ihr eine Königin in der Stadt Neapel aus Mitleid eine gewisse Pensionssumme zur Hilfe und zum Unterhalt. Als Birgitta nun wissen wollte, wie weit sie eine solche Gabe annehmen sollte, offenbarte sich ihr Christus und sagte: „Soll man Freundschaft mit Feindschaft und Gutes mit Bösem lohnen? Und soll man in ein kaltes Gefäß Schnee legen, so dass es noch kälter wird? Du sollst gewiss, obwohl die Königin dir mit kaltem Herzen gab, was sie angeboten hatte, es mit Liebe und Ehrfurcht annehmen und für sie beten, dass sie zu der göttlichen Wärme vordringt, denn es steht geschrieben, dass der Überfluss von anderen den Mangel der Armen ersetzen soll, und dass keine guten Werke von Gott vergessen werden.“