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Eine Person, die wachte und nicht schlief, meinte, dass sie sich zur Kirche Santa Croce in Rom begab. Als sie dort ankam, sah sie, dass Simon, ein gewisser Zauberer (bondes), höher als diese Kirche des heiligen Kreuzes“ gewachsen war. Da offenbarte sich ihr jemand, der zu ihr sagte: „Wundere dich nicht darüber! Setz dich gleich und schreibe eine neue Messe an Frau Simoni, denn dieses Haus ist der Stand des Zauberers Simon, der nun eine solche Übermacht über den Stand der Kirche gewonnen hat.“ Und ich schrieb dies unter seinem Diktat auf.

Introitus. Laßt uns alle trauern im Herrn und klagen über diese Tage der Trübsal, über die Simonie, über deren Unzucht die Engel weinen und Gottes Sohn anrufen. Ps. Mein Herz sagt eine wahre Rede, für die Simonisten hart zu hören.

Kollektgebet. Gott, wegen der Sünden des Volkes und wegen der bald bevorstehenden abschließenden Prüfung der Guten und Bösen hast du zugelassen, dass die Simonie bis zu dem Grad angewachsen ist, dass da, wo eine größere Heiligkeit herrschen sollte, jetzt die Simonie herrscht, dass Kirchen besteuert werden, kirchliche Ämter (für bestimmte Personen) reserviert werden, Wahlen missachtet und Sakramente verkauft und gekauft werden.

Wir bitte dich: Reinige deine Kirche von diesem Schmutz und gib den Simonisten die Gnade der Umkehr, und wenn sie sich nicht bessern wollen, so lass sie vom Schwert derselben Verdammnis getroffen werden, mit dem der hl. Petrus den Zauberer Simon und Elisa den Gehasi schlug, diese Leute, die deine Gnadenmittel kauften und verkauften. Durch unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir lebt und in der Einheit des Heiligen Geistes regiert, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Lesung aus dem Buch der Offenbarung des hl. Apostels Johannes. „In den Tagen kam einer der sieben Engel und redete zu mir und sagte: Komm her, so will ich dir zeigen, wie die große Hure ihr Urteil erhält, die an dem großen Wasser thront, mit der die Könige der Erde ihre Unzucht getrieben haben, und mit dem Wein ihrer Unzucht sich die Bewohner der Erde berauscht haben.

Dann führte er mich im Geiste in die Wüste. Da sah ich eine Frau, die auf einem scharlachroten Wildtier saß, auf dem gotteslästerliche Namen aufgezeichnet waren, und es hatte sieben Köpfe und zehn Hörner. Und die Frau war in Purpur und Scharlach gekleidet und glänzte von Gold und Edelsteinen und Perlen, und in ihrer Hand hatte sie einen goldenen Kelch voller Gräuel und von der Unreinheit ihrer Unzucht.

Granduale. Herr, wer darf in deiner Hütte wohnen? Wer darf auf dem heiligen Berg wohnen? Wer dort eintritt, unbefleckt von Simonie, und der tut, was recht ist.

Hallelujah, hallelujah. Beschmiert mit Fett, aufgeschwollen von Fett, trotzte er Gott. Er hat Gott, seinen Schöpfer, verlassen und hing fest an der Ungerechtigkeit.

Evangelium nach Matthäus. In der Zeit sagte Jesus zu seinen Jüngern: „Wo ihr hingeht, sollt ihr predigen und sagen, dass das Himmelreich nahe ist. Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt böse Geister aus. Ihr habt es umsonst erhalten, so gebt auch umsonst. Tut euch kein Gold oder Silber oder Kupfer in eure Gürtel.“

Offertorium. Alle suchen sie ihr Eigenes, nicht das, was Jesus Christus gehört.

Secreta. Gott, in deiner übermäßig großen Milde hast du befohlen, dass man die Sakramente und kirchlichen Ämter für nichts zur Verfügung stellen sollte. Gib denen die Gnade der Umkehr, die sie kaufen und verkaufen, und wenn sie sich nicht bekehren wollen, so handle mit ihnen nach ihrer Bosheit, und sorge dafür, dass die, die besser sind als diese, das Bischofsamt erhalten. Durch unseren Herrn.

Communio. Wenn meine Neffen keine unrechtmäßig besetzten kirchlichen Ämter innehaben, dann kann unbefleckt und rein von dem großen, großen Vergehen der Simonie sein.

Schlussgebet. Wir haben die Gaben empfangen, die du uns umsonst geschenkt hast, o Herr, und bitten dich, dass die, die diese deine Gaben kaufen und verkaufen, unverzüglich das Los von Judas teilen, der dich verraten hat. Du, der mit Gott Vater und mit dem Heiligen Geist regiert, Gott in alle Ewigkeit. Amen.

Diese Messe soll unmittelbar nach dem Fest des hl. Apostels Petrus gesungen werden.

Nachdem die Messe aufgeschrieben war, sagte der, der sie diktierte, gleich: „Ich befehle dir im Namen Jesu Christi, dem wahren Bräutigam der Kirche, dass du Alfons von Spanien das Geschriebene gleich mitteilst, so dass er es unverzüglich und ungescheut dem Papst vorlegt und ihn im Namen Gottes bittet, dass er als Hirte und Haupt der Kirche betet und beten lässt, dass der Rest der Verdammnis, den diese Simonie enthält, aus der Kirche entfernt wird. Der Rauch der Simonie ist ja zum Himmel aufgestiegen, und die göttliche Gerechtigkeit ist schon so erzürnt, dass – wenn dieser Papst nicht ein Heilmittel schafft, so soll er wissen, dass er von einer schweren Heimsuchung betroffen und binnen kurzem untergehen wird, ja seine Kraft wird abgeschafft und vernichtet werden.

Aber wenn er zusieht, dass eine Verbesserung erfolgt, so wird er auf dem Thron der Tugend in der Kirche herrschen, und seine Widersacher werden von meinem Volk geschmäht werden. Du sollst aber wissen, dass er nicht auf Grund seiner Verdienste, sondern mit meiner Zulassung auf dem Stuhl Petri erhoben wurde, damit er den Zustand der Kirche in Demut und in strenger Wahrheit verbessern soll und die Aufsässigen stets in Zucht halten soll.“