66. Kapitel

Die Mutter (Maria) spricht: „Welchen Schaden leidet man, wenn man einen Stich von einer Nadel oder einem Eisen in den Kleidern bekommen hat, aber das Fleisch selbst nichts abbekommen hat? Ebenso wenig schaden zeitliche gute Dinge, wenn sie mit Klugheit gehandhabt werden und die Einstellung des Besitzers nicht fehlgerichtet ist. Beobachte deshalb dein Herz, dass deine Absicht gut ist, denn durch dich sollen Gottes Worte anderen vermittelt werden.

Denn wie der Mühlteich manchmal das Wasser behält und es manchmal fließen lässt, wenn es gebraucht wird, so musst du, wenn verschiedene Gedanken und Versuchungen kommen, genau Acht geben, dass das, was nichtig und rein weltlich ist, abgetan wird, aber das, was göttlich ist, ständig bedach wird. Es steht ja geschrieben, dass die unteren Wasser abflossen, aber die oberen fest wie eine Mauer standen. Die unteren Wasser sind Gedanken des Fleisches und der unnützen Begierden, die Fortschwimmen müssen und nicht beachtet werden sollen, aber die oberen Wasser sind Gottes Eingebungen und Worte heiliger Männer, die fest wie eine Mauer in deinem Herzen stehen sollten, so dass sie nicht irgendwelche Versuchungen aus deinem Herzen entfernt werden.“