117. Kapitel

Maria spricht: „Keiner ist ein so großer Sünder und steckt in so schmutzigem Tun, dass ich ihm nicht helfen werde, wenn er meinen Beistand anruft. Welches Tun ist schmutziger, als ein mit Schorf bedecktes Haupt zu säubern? Wenn jemand mich anruft, so will ich ihm Hilfe leisten, dass er gereinigt wird.

Was ist schäbiger und schmutziger als das Gerät, mit dem der Dünger aus dem Stall geholt und auf den Wagen geladen wird? Wenn jemand mich anruft, werde ich ihm helfen. Was ist schmutziger, als die Wunden eines Aussätzigen zu waschen? Wenn jemand mich anruft, so werde ich es nicht verschmähen, seine Wunden zu berühren, sie zu salben und zu heilen.“

Die Braut erwiderte: „O heiligste Frau, ich weiß, dass du die Allerdemütigste, Mächtigste und Mildeste bist. Hilf der Seele, für die ich so oft zu dir gebetet habe!“
Die Mutter antwortete: „Diese Seele hat in ihrem Leben drei Eigenschaften. (Der Mann) will nämlich die Welt besitzen, aber die Welt will ihn nicht haben. Zweitens liebte er sein Fleisch in Zügellosigkeit, denn er wollte nicht die Ehe eingehen. Drittens liebte er Gott weniger, als er sollte, obwohl er standhaft im Glauben war. Davon ist er nun erlöst und ist ständig Gast am Tisch meiner Milde. Doch bleibt noch etwas übrig, von dem er, nachdem er gereinigt ist, rasch befreit werden soll.“