37. Kapitel

Maria sagte: „Es gibt vier Arten von Menschen, die mich grüßen. Die ersten sind die, die ihren ganzen Willen und ihr Gewissen in meine Hände legen; alles, was sie tun, tun sie zu meiner Ehre. Ihr Gruß ist für mich wie ein überaus lieblicher und angenehmer Trank. Die zweiten sind die, die Strafe fürchten und sich von Sünde der Strafe wegen fernhalten; denen schenke ich, falls sie mich weiter treulich loben, eine Verminderung dieser falschen Furcht und ein Wachsen in der wahren Liebe – und die Weisheit, mit der sie lernen, Gott klug und verständig zu lieben.

Die dritten sind die, die lauthals mein Lob singen, aber mit keiner anderen Absicht, dass ihre zeitliche Ehre und ihr vergänglicher Nutzen zunehmen sollen. So wie ein Herr, dem ein Geschenk zugesandt wird, etwas von gleichem Wert an den Geber zurückschickt, so werde ich, weil diese das Zeitliche und auch nichts eifriger suchen, ihnen geben, was sie wollen, und es ihnen in dieser Welt vergelten.

Die vierten sind die, die vorgeben, gut zu sein und doch eine sündige Lust haben; sie sündigen im Verborgenen, wenn sie können, damit sie von den Menschen nicht gesehen werden, und sie denken: „Die Jungfrau Maria ist gut, und wenn sie angerufen wird, erwirkt sie gleich Verzeihung.“ Die Begrüßungsrufe dieser Menschen gefallen mir ebenso wenig wie ein Gefäß, das außen versilbert, aber innen voll stinkendem Dreck ist, dessen Geruch niemand ertragen kann. So sind manche Menschen wegen ihres hässlichen Willens, zu sündigen.“