38. Kapitel

Der Sohn (Jesus Christus) spricht zur Braut und sagt: „Es gibt einen guten Geist im Menschenherzen. Was ist der gute Geist, wenn nicht Gott, und was ist Gott, wenn nicht die Ehre und die Lieblichkeit der Heiligen? Gott selbst ist in ihnen, und sie in ihm, und sie haben alles Gute, wenn sie Gott haben, ohne den nichts gut ist. Daher haben die, die Gottes Geist besitzen, auch Gott und die ganze Heerschar des Himmels und alles Gute.

Ebenso haben die, die den bösen Geist in sich haben, alles Böse in sich. Denn was ist der böse Geist, wenn nicht der Teufel, und was ist der Teufel, wenn nicht Qual und alles Böse? Also hat der, welcher den Teufel hat, Pein und alles Böse in sich. Aber wie ein guter Mensch nicht spürt, woher und wie die Lieblichkeit des Heiligen Geistes in seine Seele dringt, und ihn in diesem Leben auch nicht vollkommen schmecken kann, sondern nur teilweise, ist es mit dem bösen Menschen so, dass wenn ihm die Gier zusetzt, wenn er von Ehrgeiz entflammt wird, von Zorn gehetzt wird oder von Geilheit und anderen Lastern befleckt wird, da ist das die Pein des Teufels und ein Zeichen der ewigen Unruhe, obwohl er in diesem Leben das nicht beurteilen kann, wie es wirklich ist. Wehe denen, die an diesem Geist festhalten!“