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Peter, ein sehr alter, armer Mann vom Hofe Gård im Kreis Sillerud, Stift Skara, der drei Jahre starke Schmerzen in einer Hand hatte und blind war, leistete ein Gelübde, um seine Gesundheit wiederzugewinnen, dass er als Pilger die Reliquien der heiligen Frau Birgitta besuchen würde, sobald er die Fahrt antreten könnte.

Als er sich Vadstena näherte, erhielt er durch Gottes schützende Gnade und die Verdienste seiner Dienerin seine volle Gesundheit wieder.
Zeugen sind Diakon Toke aus der Stadt Söderköping im Stift Linköping und Johan aus dem Dorf und Kreis Motala, die ihm am 2. Pfingsttag mit vielen anderen dort die Gnade verkündigen hörten, die ihm widerfahren war.

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Gunnhild, eine arme Frau vom Hofe Solberg im Kreise Romelanda, Stift Oslo in Norwegen, lag fünf Jahre lang erlahmt, so dass in keinem Glied des Körpers weder Gefühl noch die volle Stärke hatte. Ihre Bekannte leistete also für sie ein Gelübde an Gottes Dienerin, und bald wurde sie so weit gesund, dass sie den beschwerlichen und sehr langen Weg zum Kloster Vadstena gehen konnte, wo sie am dritten Pfingsttag anlangte. Sie bezeugte uns das Ereignis unter Eid, sowie eine andere Frau namens Tora von demselben Hof.

Zeugen sind die ehrenwerten Männer Herr Håkan, Chordiakon an der Domkirche Linköping, und Herr Karl, Pfarrer in Vist, dasselbe Stift, die damals in Vadstena waren und die Frau mit eigenen Augen untersuchten.
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Frau Torborg aus dem Dorf und Stift Björlanda im Stift Oslo, Norwegen, ging am Tag von Mariä Verkündigung mit ihrem Mann über das sehr bröckelige und löchrige Eis. Plötzlich brach das Eis, und beide fielen auf einmal in die Tiefe. Aber als sie begannen zu ertrinken, rief die Frau: „O heilige Birgitta, rette mich!“ Und gleich wurde sie wie von einer unsichtbaren Hand über das Eis gehoben, das so bröckelig war, dass es danach noch mehrere Male unter ihren Füßen brach. Sie ertrank jedoch nicht, und als sie an den Strand kam, war fast das ganze Eis von dem Sturm zerbrochen, der da noch immer blies, und im Wasser aufgelöst.

Die Frau kam am dritten Tag nach Pfingsten nach Vadstena, und sie hatte keine Zeugen aus ihrer Heimat bei sich, da kein Mensch gesehen hatte, was mir ihr geschehen war, aber sie bekannte standhaft und freiwillig, dass ihr auf diese Weise Gnade widerfahren war.
Zeugen sind die ehrenwerten Männer Herr Tyrgils vom Helgeandshus in Skänninge (Stift Linköping) und Herr Olov, Pfarrer in Heda, dasselbe Stift, die neben anderen hörten, wie sie dies wahrheitsgemäß erzählte.
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Die vierjährige Sigrid, Tochter des Glöckners Jakob an der Kirche von Häradshammar, Stift Linköping, wurde in der Weihnachtszeit von einer schmerzhaften Lähmung ergriffen, so dass ihre rechte Hand und ihr rechter Fuß wie ein Gewebe anzufassen waren, und es sah aus, als ob keine Knochen darin wären. Als sie sechs Wochen so gelegen hatte, leistete man für sie ein Gelübde an Gottes Dienerin, und da erhielt sie ihre frühere Gesundheit wieder. Ihre Eltern zeigten sie uns am Sonntag Trinitatis, und da war sie ihrem Alter entsprechend an allen Gliedern gesund.

Zeugen sind die ehrenwerten Männer, Herr Nils, Pfarrer in Svanhals, Stift Linköping, der sie an dem genannten Tage gesund in Vadstena sah, und viele andere.
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Die zwanzigjährige Margaretha, Tochter von Lars Frerida vom Hof Norberg im Stift Västerås, die zwei Jahre lang blind war, begab sich als Pilger zum Kloster Vadstena, um ihr Augenlicht wiederzugewinnen. Auf dem Weg erhielt sie die klare Sehkraft wieder, wie sie uns am Sonntag in der Karwoche mit folgenden Zeugen bekannte: Diakon Simon, ihrem oben genannten Vater und der Witwe Helena aus dem genannten Kreise.