5. Kapitel

Es ist geschrieben, dass Gottes Freunde riefen, indem sie Gott baten, den Vorhang des Himmels zu zerreißen und herabzusteigen, um sein Volk Israel zu befreien. In gleicher Weise haben auch Gottes Freunde in diesen Zeiten gerufen, indem sie sagten: „Mildester Gott, wir sehen eine unzählige Volksmasse in gefährlichen Stürmen umkommen, weil Steuerleute gewinnsüchtig sind und stets in die Länder segeln wollen, wo sie meinen, größeren Gewinn holen zu können. Sie steuern sich selber und das Volk dahin, wo die Wogen am schlimmsten toben; Das Volk weiß nicht, wo der sichere Hafen liegt, und deshalb kommt eine unzählige Volksmasse kläglich um, und nur sehr wenige erreichen den sicheren Hafen. Darum bitten wir dich, König aller Ehren, dass du geruhst, ein Licht über dem Hafen anzustecken, so dass das Volk seinen Gefahren entkommen kann, aufhört, den bösen Befehlshabern zu gehorchen, und mit deinem gesegneten Licht in den rechten Hafen geleitet werden kann.“

Unter diesen Steuermännern verstehe ich all die, die hier auf Erden weltliche oder geistliche Macht haben. Denn die meisten von ihnen lieben ihren eigenen Willen so sehr, dass sie nicht darauf achten, was für ihre eigenen Seelen und die ihrer Untertanen nützlich ist. Sie stürzen sich freiwillig in die wildesten Stürme der Welt, nämlich in die des Hochmuts, der Gewinnsucht und der Unreinheit; Die Masse ahmt ihre elenden Taten nach, indem sie glauben, dadurch den rechten Weg einzuhalten, und so vernichten diese Steuermänner sich selbst und ihre Untergebenen, indem sie alles befolgen, was deren Wille begehrt.

Und unter dem Hafen verstehe ich den Eingang zur Wahrheit. Die ist jetzt für viele so verdunkelt, dass wenn jemand den Weg zum Hafen des himmlischen Vaterlandes zeigt, der das allerheiligste Evangelium Christi ist, da sagen sie, dass er lüge, und sie folgen lieber den Taten derer, die sich lieber in allerlei Sünden wälzen, als dass sie den Worten derer glauben, die die Wahrheit des Evangeliums verkünden.

Unter dem Licht, das Gottes Freunde begehrten, verstehe ich eine göttliche Offenbarung, die in dieser Welt geschehen wird, auf dass Gottes Liebe im Herzen der Menschen erneuert wird, und seine Gerechtigkeit nicht vergessen wird. Und deshalb hat es Gott um seiner Barmherzigkeit und um der Bitten seiner Freunde willen gefallen, dich im Heiligen Geist zu rufen, dass du auf geistliche Weise siehst, hörst und verstehst, auf dass du nach Gottes Willen anderen offenbaren sollst, was du im Geist gehört hast.“