Inhalt 1. Buch

1. Christus erinnert an seine Wohltaten für die Menschen und an die Undankbarkeit der Menschen gegen ihn. Er ermahnt Birgitta, ihn zu lieben.
2. Christus hat Birgitta als seine Braut angenommen. Jetzt erinnert er sie an die Verpflichtungen, die diese große Auszeichnung mit sich bringt. Ihn, ihren Bräutigam, soll sie vor alles andere setzen.
3. Christus ermahnt Birgitta zur Gottesliebe und weist sie auf Magister Mattias, Domherrn zu Linköping, hin, der ihre Kenntnisse in katholischer Glaubenslehre vervollkommen soll. Die von Prior Petrus in Alvastra verfasste Erklärung bezeugt Mattias’ theologische Gelehrsamkeit und meint zwei seiner literarischen Werke: Seine Bibelkonkordanz und seine Einleitung in das erste Buch der Offenbarungen. Mattias dürfte 1350 verstorben sein, als Birgitta eben in Rom angelangt war. Über seinen seligen Tod empfing Birgitta, wie hier angedeutet wird, eine Offenbarung.

4. Birgitta hat sich nach Empfang der vorigen Offenbarung die Frage gestellt, wie weit sie von den Mächten des Lichtes oder der Finsternis abstammten. Christus zerstreut nun ihre Befürchtungen und lehrt sie, wie man zwischen guten und bösen Eingebungen unterscheiden soll. Ein verständiger geistlicher Führer – hier wird die Rolle von Mattias oder Prior Petrus angedeutet, kann sie vor Verirrungen auf diesem Gebiet bewahren. Am Schluß des Kapitels wird das Misstrauen und die Verachtung angedeutet, die Birgitta und viele andere eifrige Christen von einer mehr skeptischen Umgebung erfahren mussten.
5. Christus klagt über das Auftreten der bösen Menschen und bedroht sie mit seiner gerechten Strafe, doch sollen sie, falls sie sich bessern, Erbarmung finden. Die Verachtung, der die Frommen ausgesetzt sind, wird auch hier angedeutet.
6. Christus sendet seine Ritter aus, d.h.die wahren Gottesfreunde, um seine Kirche zu reinigen. Er ermahnt sie, in dem bevorstehenden Kampfe treu zu sein.

7. Maria ermahnt Birgitta zu einem Leben in der Nachfolge Christi.
8. Maria lehrt Birgitta ein Gebet, in dem Gott für die Wohltaten gepriesen wird, die er dieser seiner jungfräulichen Mutter erwiesen hat.
9. Maria erzählt Birgitta von der Ehe ihrer Eltern, von ihrer eigenen unbefleckten Empfängnis, von ihrer Aufnahme in den Himmel und von der großen Macht, den Menschen zu helfen, die sie von ihrem göttlichen Sohn empfangen hat.

10. Maria erzählt Birgitta von ihrer eigenen Kindheit und Jugend, von der Verkündigung von Jesu Geburt und von der Geburt selbst, von Jesu Kindheit und seiner Kreuzigung. Die ausführliche Beschreibung der Kreuzigung ist die erste in einer Reihe von drei Passionsberichten (die beiden anderen finden sich im 70. Kapitel des 4. Buches und im 15. Kapitel des 7. Buches).
11. Christus beschreibt Birgitta sein Leiden und deutet an, wie sie ihm in diesem Leiden ähnlich werden kann, nämlich durch ein frommes und enthaltsames Leben.
12. Birgittas Schutzengel betet zu Christus für sie, und Chr. antwortet dem Engel, dass er um ihrer Gebete willen ihr Gerechtigkeit und Barmherzigkeit widerfahren lassen wird.

13. Christus beschreibt Birgitta die Seele eines sündigen Priesters. Nach dem Zusatz von Petrus Olovsson handelt es sich um einen Prior in einem Zisterzienserkloster.
14. Christus beschreibt Birgitta solche Menschen, die ihm mit dem Gedanken an weltliche Vorteile dienen, solche, die ihm mit sklavischer Furcht dienen, und solche, die das aus selbstloser Liebe tun.
15. Christus beschreibt Birgitta die Menschen, die die Genüsse der Welt wählen, und die, die ihn selbst wählen. Er deutet an, was es bedeutet, ihm auf dem Wege des Verzichts nachzufolgen, und wie schlecht sich die verhalten, die seine guten Gaben genießen, aber es ablehnen, ihm zu dienen.

16. Vor Birgittas Augen streiten sich die Jungfrau Maria und der Teufel um das Recht an der Seele einer noch lebenden Frau. Der Disput, der die kommenden himmlischen Gerichtsszenen vorwegnimmt, endet damit, dass die Jungfrau Maria die Frau aus der Gewalt des Teufels befreit. Nach dem Zusatz von Petrus Olovsson handelt es sich um eine Dirne, die sich von Birgitta zu einem besseren Leben bekehren läßt.
17. Christus beschreibt Birgitta eine hochmütige und raubgierige Person; nach dem Zusatz von Petrus Olovsson ein Schwedischer Edelmann.
18. Christus gibt zum ersten Mal Anweisungen über das Kloster, das Birgitta bauen soll. Es handelt sich um ein Doppelkloster, wo „eine starke Mauer“ die Männerabteilung von der der Frauen trennt. Betreffs der ökonomischen Beiträge zu dem künftigen Kloster sagt Christus, dass diese Spenden nicht aus unrechtmäßig erworbenen Gütern bestehen dürfen.

19. Christus beklagt sich bei Birgitta über die Undankbarkeit der Menschen im gegenüber und droht mit einem strengen Gericht.
20. Christus schärft Birgitta ein, welche Enthaltsamkeit und Demut sich für sie in ihrer Eigenschaft als seine Braut geziemt.
21. Christus beklagt sich über einen sündigen alten Mann, der vergisst, die Wohltaten Christi zu betrachten und eigentlich mit einem hässlichen Frosch verglichen werden kann. Birgitta soll Christus mehr lieben und sich an seine Liebe erinnern.

22. Maria erklärt Birgitta, wie nützlich es für gute Menschen ist, in einer schlechten Umgebung zu leben und erinnert sie daran, dass die, die gelegentlich böse sind, sich vielleicht in Zukunft bessern werden.
23. Christus tadelt einen Kirchenfürsten mit den strengsten Worten, der ein weltliches Leben führt und es versäumt, seine Untergebenen zu korrigieren. Laurentius, der in der Erklärung spricht, ist ein berühmter Märtyrer der alten Kirche, der 258 in Rom auf einem glühenden Rost zu Tode gefoltert wurde und sowohl in Schweden wie auch in der ganzen übrigen Christenheit verehrt wurde.
24. Christus, Maria und die Engel klagen vor Gott Vater über den traurigen Zustand der Kirche.

25. Christus kommt von neuem auf die Frage zurück, warum er so lange die Bösen erträgt, und antwortet, das geschehe deshalb, dass die Bösen gleichwohl etwas Gutes getan haben, wofür sie belohnt werden müssten, und dass ihre Bosheit die Guten zu nützlicher Prüfung und Zucht veranlasst.
26. Christus erklärt Birgitta, wie Adam und Evas eheliches Zusammenleben sich gestaltet hätte, wenn sie nicht in Sünde gefallen wären. Er tadelt scharf die egoistischen Berechnungen der modernen Menschen, wenn sie eine Ehe eingehen, und deutet die Beschaffenheit einer rechten, geistlichen Ehe an.
27. Maria schildert Birgitta die Pein ihres Sohnes Christi und ihre eigene Trübsal, als sie das erlebte.

28. Birgitta muß erleben, wie die Seele eines verstorbenen Adligen zu ewiger Qual wegen seiner Bosheit verurteilt wird. Es ist die erste der himmlischen Gerichtsszenen, die sie erzählt.
29. Maria tadelt Frau Hochmut und ihre Freunde und verspricht stattdessen ihren eigenen Getreuen die Hilfe des Himmels.
30. Christus klagt über die bösen Menschen, die ihn sozusagen von neuem kreuzigen, und ermahnt Birgitta, ihn zu lieben im Hinblick auf die Liebe, die er ihr selbst entgegenbringt.

31. Johannes der Täufer preist Maria und schildert Maria ihre Tugenden.
32. Christus spricht mit Maria über drei von Dämonen besessene Personen, von denen zwei niemals geheilt wurden, während die dritte durch Birgittas Hilfe befreit wurde.
33. Christus tadelt die weltlichen weisen, d.h. solche Theologen, die sich aus weltlichen Beweggründen Gelehrsamkeit verschafft haben, und gibt das rechte Motiv für alle Forschung an, nämlich die Liebe zu Gott.

34. Christus und der Teufel führen ein Zweigespräch, dem Birgitta zuhören darf. Der Teufel drückt seinen Neid auf die reichen geistlichen Gaben aus, die Birgitta zuteil geworden sind, und Christus erklärt, warum er ihr die gegeben hat: Um seine eigene Ehre in aller Demut dem Sünder zu geben und so die Hochmut des Teufels zu beschämen.
35. Maria spricht mit Birgitta von ihrer Trauer bei Christi Tod.
36. Birgittas Schutzengel betet zu Christus, dass es Birgitta vergönnt sein möge, rechtzeitig Buße für ihre Sünden zu tun. Christus bewilligt das Gebet und gibt Birgitta Anweisungen für Reue und Buße.

37. Maria beschreibt Birgitta, wie Christus von neuem von denen gekreuzigt wird, die sich nicht von Sünde enthalten wollen, sondern sich verhärten; diese kreuzigen ihn, sagt sie, viel grausamer, als wie es die Juden früher taten.
38. Christus deutet die verschiedene Art der Menschen an, auf die Botschaft der Birgitta zu reagieren.
39. Christus klagt darüber, dass die Menschen ohne einen Gedanken an Vergeltung und Gericht leben, verblendet wie sie sind.

40. Christus deutet an, wie unpassend es ist, im Überfluß zu leben, wenn er, der Herr von allen, im Armut und Entsagung lebte.
41. Ebenso wie Kap. 23 richten sich diese Worte Christi an Papst Clemens VI., der durch Bischof Heming und Prior Petrus auf Birgittas Botschaft hören konnte, ohne jedoch davon beeindruckt zu sein; ferner ermahnen sie alle Christgläubigen und außerdem Juden und Heiden, Buße zu tun.
42. Maria beschreibt, dass sie wie ein Spiegel ist, in dem sich die Gottheit wiederspiegelt.

43. Christus schildert das allmähliche Anwachsen von Tugend und Sünde und ihre schließlichen Früchte.
44. Christus klagt darüber, dass die Menschen den Tod und das Gericht vergessen. Er stellt eine erweckende Verkündigung in Aussicht; damit ist wahrscheinlich Birgittas Mission gemeint.
45. Engel, Propheten, Apostel, die Jungfrau Maria und sogar die Dämonen bezeugen Gottes Macht und Herrlichkeit. Die Menschen auf Erden sind die einzigen, die Gott verachten. Deshalb sollen sie streng bestraft werden, sagt Christus. Dennoch will er sie noch einmal warnen.

46. Christus beklagt sich über Schmähungen der Menschen und besonders über drei Männer, die ihn in Birgittas Abwesenheit gelästert haben.
47. Christus schildert das neue Gesetz d.h. die Lehre des Neuen Testaments, und sagt, dass dies nun von den Menschen vergessen ist, und am allermeisten von den Priestern, die mehr nach schnödem Gewinn trachten, als nach der Vermehrung von Gottes Ehre und der Errettung der Seelen. Er spricht eine strenge Drohung über solche Priester aus.
48. Christus setzt seine Klage über die treulosen Priester fort, die er mit abtrünnigen Juden vergleicht. Er deutet an, welchen schrecklichen Einfluß ihr schlechtes Beispiel ausübt, und droht ihnen mit seiner Strafe.

49. Die schlechten Priester treiben ihn fort, sagt Christus; er wird sich deshalb an die wenden, die bereit sind, ihn zu empfangen.
50. Maria betet zu Christus für die Menschen im Fegefeuer und auf Erden. Christus bewilligt ihre Bitten.
51. Christus preist seine Mutter und erklärt, wie ihre Tugenden die der Engel und der alttestamentlichen Heiligen übertreffen.

52. Christus ermahnt Birgitta, ihre Offenbarungen durch Matthias, ihren Freund und Lehrer, Erzbischof Hemming von Uppsala und anderen Bischöfen vorzulegen. Auch dem Papst mögen sie vorgelegt werden. – Das geschah auch; die schwedischen Prälaten dürften an den Offenbarungen im Jahre 1345 teilgenommen haben. Bischof Hemming von Åbo und Prior Petrus von Alvastra leiteten sie irgendwann in den nächsten Jahren zu Papst Clemens weiter.
53. Christus klagt darüber, dass die Menschen die Welt mehr lieben als ihn selbst, droht ihnen mit seiner Strafe, aber stellt doch sein Erbarmen mit denen in Aussicht, die sich bekehren. Weiter gibt er denen Ratschläge, die Birgittas Erweckungspredigt an die Menschen ihrer Zeit weitergeben.
54. Ein Engel lehrt Birgitta, zwischen den guten Eingebungen, die von ihm selbst stammen, und den bösen Eingebungen zu unterscheiden, die vom Teufel stammen. – Weiter beschreibt Maria, wie die Frommen seit der Zeit des AT darauf warteten, dass Christus sie aus dem Totenreich befreien würde.

55. Mit Hilfe eines Gleichnisses schildert Christus, wie die Richter (= Priester), die Verteidiger (= Adlige) und die Arbeiter (= Allgemeinheit) in der von ihm begründeten Stadt (= Kirche) ihm anfangs treu waren, ihn aber in letzter Zeit im Stich gelassen haben, um der Welt zu dienen.
56. Christus setzt seine Klage über die Priester, die Adligen und die Allgemeinheit fort. Noch einmal will er sie warnen, und dies soll durch die Botschaft geschehen, die Birgitta empfängt und sie durch ihre priesterlichen Freunde weitervermitteln lässt. Wenn sie nicht auf diese Botschaft hören wollen, haben sie Strafe zu erwarten.
57. Christus klagt über die schlechten Christen, droht ihnen mit Strafe, stellt aber denen, die Buße tun, Vergebung in Aussicht. Er deutet an, dass er dazu kommt, die unbußfertigen Christen zu verlassen, um sich stattdessen an die Heiden zu wenden.

58. Christus antwortet auf die Ungerechtigkeit und kurzsichtigen Klagen der Menschen über seinen Erlösungsplan.
59. Christus schildert mit Hilfe eines Gleichnisses die Priester früherer Zeiten und ihren Eifer um die Seelen sowie die heutigen Priester, die pflichtvergessen und selbstsüchtig sind. Die guten Christen werden ermahnt, den jetzigen beklagenswerten Zustand in der Kirche zu bessern.
60. Christus ermahnt Birgitta, den Magister Mattias ihre Botschaft weitervermitteln zu lassen. Als Kriterium für die Wahrheit ihrer Botschaft soll man sich an Dämonenaustreibungen halten, die durch Birgitta geschehen sind.